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Unsere Netze

Die Energienetze Steiermark GmbH betreibt ein
29.050 km langes Stromnetz im Hoch-, Mittel- und
Niederspannungsbereich.

Es verbindet die Kraftwerke der Erzeuger mit den Verbrauchern aus Industrie, Gewerbe und Haushalt. Stromnetze sind nach unterschiedlichen Spannungsebenen normiert, deren Maßeinheit Volt bzw. Kilovolt ist.

  • 220 kV - 400 kV Höchstspannungsnetze dienen dem überregionalen Stromtransport und werden auch als Verbundnetze bezeichnet.
  • 110 kV, 30 kV, 20 kV, 10 kV, 6 kV, 5 kV sind Spannungsebenen des Hochspannungsnetzes und der Mittelspannungsnetze, mit denen die regionalen Verteilnetze betrieben werden. Im regionalen Bereich am häufigsten vertreten ist die 20 kV Ebene, im innerstädtischen Bereich historisch bedingt oft noch 10 bzw. 5 kV.
  • 230/400 Volt ist Spannungsebene bei den Endverbrauchern. Haushaltsgeräte werden mit dieser Spannung betrieben. Außerhalb Europas gibt es andere Verbraucherspannungen - so etwa im angloamerikanischen Raum 110 V.

Die Umwandlung der Spannung zwischen den Spannungsebenen wird durch Transformatoren ermöglicht. Sie befinden sich in Umspannwerken, wo die Ankopplung der regionalen Verteilnetze an das überregionale Übertragungsnetz realisiert ist.

Unterschiedliche Spannungsebenen

Der Grund für den Betrieb unterschiedlicher Netze und Spannungsebenen liegt am elektrischen Widerstand der Stromleitungen. Diese elektrischen Widerstände verursachen Verluste - es wird mehr Energie beim Kraftwerk in die Leitungen eingespeist als bei den Verbrauchern ankommt.

Um diese Verluste möglichst gering zu halten, wird nach folgendem Prinzip vorgegangen: Je höher die Spannung desto geringer die Ströme. Und damit auch die Leitungsverluste. Muss elektrische Energie über große Entfernungen transportiert werden, kann dies nur mit hoher Spannung wirtschaftlich sinnvoll bewerkstelligt werden.

Sicherheit im Umgang mit Netzen

Das Leitungsnetz ist ein komplexer und hochsensibler Bereich, dessen Betrieb sehr hohen Sicherheitsanforderungen voraussetzt. Die hohen Spannungen und Ströme belasten alle Systemelemente wie Leitungen und Schalter, so dass ständige Beobachtung, Wartung und Instandhaltung notwendig sind.

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Versorgungssicherheit

"Versorgungssicherheit bedeutet, dass die Elektrizitätsverbraucher elektrische Energie beziehen können, zu dem Zeitpunkt, wann sie diese benötigen, mit definierter Qualität und zu transparenten und kostenorientierten Preisen." *

Die Energienetze Steiermark garantiert darüber hinaus höchste Verfügbarkeit und höchstes technisches Niveau ihrer Anlagen. Die Sicherheitsanforderungen im Umgang mit Spannungsnetzen entsprechen allen relevanten Normen und Vorschriften.

* Definition laut Center for Energy and Environmental Resources (CEER) bzw. E-Control GmbH (ECG)

Umspannwerke

Umspannwerke sind die Knotenpunkte in der elektrischen Energieverteilung.

Sie haben die Aufgabe, die elektrische Spannung von einer Spannungsebene in andere Spannungsebenen umzuwandeln, sodass von ihnen aus die Verteilung auf die weiteren Streckenabschnitte erfolgen kann.

Eine gängige Umspannung erfolgt etwa von 110 kV auf 20 kV (Hoch- auf Mittelspannung). Die weitere Umwandlung auf die für die Kunden notwendige Spannung von 230/400 Volt (von Mittel- auf Niederspannung) erfolgt in Transformator-Stationen.

Versorgungszuverlässigkeit

Die e-control erhebt jährlich das Ausfall- und Störungsgeschehen aller österreichischen Mittel- und Hochspannungsnetze. Aus dieser Erhebung geht hervor, dass zu 99,98 Prozent des Jahres alle Kunden der Energienetze Steiermark versorgt sind - ein europäischer Spitzenwert.

Ausfalls- und Störungsstatistikkennzahlen (in Minuten)

2020 2021 2022 Durchschnitt
SAIDI* 30,97 25,84 20,51 25,77
ASIDI* 26,98 21,02 19,96 22,65

* nur Störungen >1 Sekunde und ohne regional außergewöhnliche Ereignisse.
Diese Kennzahlen gelten vorbehaltlich einer Abstimmung durch die Energie-Control Austria.

SAIDI = System Average Interrution Duration Index (durchschnittliche Unterbrechungsdauer je Kunde und Jahr; Basis Kunde)
ASIDI = Average System Interrution Duration Index (durchschnittliche Unterbrechungsdauer je Kunde und Jahr; Basis installierte Leistung)

Umwelt

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Umspannwerke

Freiluftanlagen

In Freiluftanlagen werden die Hochspannungsleitungen und die benötigten Schaltgeräte im Freien eingesetzt, sind also Umwelteinflüssen ausgesetzt (im Gegensatz zu Innenraumanlagen). Freiluftanlagen werden aufgrund ihres Platzbedarfes meist außerhalb von Städten errichtet, wohingegen Innenraumanlagen auch innerstädtisch betrieben werden.

Die von den Hochspannungsmasten im Umspannwerk ankommenden Leiterseile werden auf einem Gerüst abgespannt und von dort aus mit den Sammelschienen verbunden. Die Sammelschienen fungieren als Verbindungsleitungen für die ankommenden und abgehenden Leitungen. Im Transformator wird die von der Hochspannungsleitung gelieferte Spannung auf eine andere Spannungsebene transformiert (z.B. von 110kV auf 20 kV).

Neben den eigentlichen Transformatoren sind in Umspannwerken Schaltelemente (z. B. Leistungsschalter) im Einsatz, mit denen die einzelnen Leitungszüge variabel verbunden werden können. Um die Leitungen jederzeit auch unter maximaler Strombelastung oder bei Störungen, wie Kurzschlüssen, aus- und einschalten zu können, werden Leistungsschalter eingesetzt. Im Fall von Reparaturen können einzelne Leitungen damit völlig abgeschaltet werden, was eine raschen und gezielten Störungsbehebung zulässt.

Trennschalter ermöglichen die sichtbare Trennung der Leitung vom Umspannwerk (Vermeidung von Bedienfehlern). Sie dürfen nur leistungslos geschaltet werden. Die Messung der Hochspannung bzw. des Stromes erfolgt in den Messwandlern. Mit diesen Messinstrumente lässt sich die Menge der transportierten Energie bestimmen sowie Fehler wie Kurzschlüsse rasch erfassen und beheben.

Überspannungsableiter schützen die Anlage vor eventuell auftretenden Spannungsspitzen (Überspannungen), etwa bei Blitzschlägen.

Umspannwerke

Innenraumanlagen

In Ballungszentren sind die Umspannwerke aus Platzgründen meist als Innenraum-Anlagen ausgeführt. Als Isoliermittel wird statt Luft häufig Schwefelhexafluorid-Gas SF6 eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein ungiftiges und geruchloses Gas wie es auch in Tennisbällen, Turnschuhen oder Autoreifen verwendet wird.

Alle Geräte von der Sammelschiene über den Leistungsschalter bis zum Abgangstrennschalter sind in einem Metallgehäuse druckfest gekapselt und mit SF6 umgeben. Das Gas befindet sich unter einem Druck von etwa 2,5 bis 5 bar.